1
  • Das „Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Artikel 131 des Grundgesetzes fallenden Personen“ war ein Gesetz aus dem Jahr 1951, das die Rechte von Beamten, die vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges eingestellt worden waren, gegenüber der Bundesrepublik Deutschland regelte. „131er“ wurden Beamte genannt, die in Folge des Zweiten Weltkrieges ohne Arbeitsstelle waren.

A
  • Die Akademie der Wissenschaften der DDR (AdW) wurde 1946 als Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wiedereröffnet. Sie war das größte Forschungsinstitut der DDR und unterstand direkt deren Regierung. Ihre Vorgängerinstitution war die im Jahr 1700 gegründete Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde die AdW aufgelöst und etliche Bereiche von anderen Institutionen übernommen.

  • Unter dem Begriff Alliierte versteht man die Staaten, die im Zweiten Weltkrieg gemeinsam gegen die Achsenmächte (Deutschland, Italien und Japan) kämpften und Deutschland nach dem Ende des Krieges besetzten. Diese Staaten waren Frankreich, Großbritannien, die Sowjetunion und die USA. Allerdings kämpften auch andere Länder, wie zum Beispiel China, gegen die Achsenmächte.

  • Der Alliierte Kontrollrat war die oberste Behörde im besetzten Deutschland und setzte sich aus den Oberbefehlshabern der Alliierten zusammen. Die erste Sitzung des Kontrollrates fand am 30. Juli 1945 statt. Der Kontrollrat entschied über Angelegenheiten, die alle vier Besatzungszonen betrafen.

  • Die Amerikanische Besatzungszone gehörte zu den vier Besatzungszonen der Alliierten. Sie lag im Südosten Deutschlands und umfasste das Gebiet Bayerns sowie Teile von Hessen und Baden-Württemberg. Außerdem gehörten auch Bremen, Bremerhaven und der südwestliche Teil Berlins zur Amerikanischen Besatzungszone.

  • Der Begriff Amnestie bezeichnet einen Straferlass für eine bestimmte Gruppe von Tätern. Der Straferlass kann dabei die gesamte Strafe oder nur einen Teil der Strafe betreffen. Eine Amnestie kann beispielsweise darin bestehen, dass bereits ausgesprochene Strafen für ein bestimmtes Delikt erlassen werden.

  • Das Attentat vom 20. Juli 1944 war ein fehlgeschlagener Bombenanschlag auf Adolf Hitler und andere Führungspersonen der NSDAP. Der Anschlag wurde von Claus Schenk Graf von Stauffenberg in der Wolfsschanze durchgeführt und gehört zu den wichtigsten Umsturzversuchen gegen Hitler.

B
  • Die Bayerische Volkspartei (BVP) war eine politische Partei in der Weimarer Republik. Sie entstand 1918 als Abspaltung von der Deutschen Zentrumspartei und repräsentierte den politischen Katholizismus in Bayern. Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde die BVP im Juli 1933 aufgelöst.

  • Die 1934 gegründete evangelische Bewegung der Bekennenden Kirche leistete in den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft Widerstand gegen die Gleichschaltung der Kirche. Zentral war dabei der Schutz von Christen, die nach der Ideologie der Nationalsozialisten als nicht-arisch galten, insbesondere jüdischer Konvertiten.

  • Beamte sind eine Gruppe von Arbeitnehmern, die direkt für einen Staat arbeiten. Typische Beamte sind Lehrer, Polizisten und viele Verwaltungsangestellte. Sie haben aufgrund ihres besonderen Arbeitsverhältnisses bestimmte Rechte und Pflichten, die sie von anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern unterscheiden.

  • Die Rechte, die eine Besatzungsmacht über ein besetztes Gebiet hat und die Gesetze, die sie in diesem festlegt, werden als Besatzungsrecht bezeichnet. Die juristische Grundlage des Besatzungsrechtes ist vor allem in der „Haager Landkriegsordnung“ geregelt.

  • Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebiet des ehemaligen Deutschen Reiches von den Alliierten in vier Zonen aufgeteilt, die jeweils von einem der Alliierten kontrolliert wurde. Auf dem Gebiet der westlichen Besatzungszonen gründete sich im Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland und auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) im Oktober 1949 die DDR.

  • Unter dem Begriff Bewaffnete Organe der DDR wurden die Streit- und Sicherheitskräfte der DDR zusammengefasst. In diese Gruppe fielen unter anderem die Nationale Volksarmee, die Grenztruppen und die verschiedenen Polizei-Einheiten der DDR.

  • Der Begriff Bizone oder Vereinigtes Wirtschaftsgebiet bezeichnet den Zusammenschluss der britischen und der amerikanischen Besatzungszone am 1. Januar 1947. Die Bizone wurde von einer gemeinsamen Verwaltung organisiert. Später vereinigten sich diese Zonen mit der französischen Besatzungszone zur so genannten Trizone.

  • Die Britische Besatzungszone war eine der vier alliierten Besatzungszonen und umfasste den nordwestlichen Teil Deutschlands. Zu ihr gehörten Gebiete Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und Schleswig-Holsteins. Zudem gehörten die Stadt Hamburg und der westliche Teil von Berlin zur Britischen Besatzungszone.

  • Rund 100 Wehrmachts-Offiziere in russischer Kriegsgefangenschaft gründeten am 11. und 12. September 1943 im Lager Lunjowo den Bund Deutscher Offiziere (BDO). Im gleichen Lager wurde auch das Nationalkomitee Freies Deutschland gegründet, mit dem sich der BDO zusammenschloss. Ziel des BDO war es, deutsche Wehrmachtssoldaten zum Überlaufen auf die sowjetische Seite zu bewegen.

  • Durch das Bundessozialhilfegesetz (BSHG) wurde in den Jahren 1962 bis 2004 der Umfang der Sozialhilfe für hilfsbedürftige Personen festgelegt. Es löste die „Reichsgrundsätze über Voraussetzung, Art und Maß der öffentlichen Fürsorge“ und die „Verordnung über die Fürsorgepflicht“ aus dem Jahr 1924 ab.

D
  • Die Deutsche Arbeitsfront (DAF) war eine Organisation während der Zeit der NS-Diktatur. Ihre Gründung folgte auf die Auflösung der freien Gewerkschaften am 10. Mai 1933. Die Funktion der DAF bestand darin, die Arbeiterschaft in das neue politische System einzubinden.

  • Die Deutsche Verwaltung des Innern (DVdI) wurde am 30. Juli 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gegründet. Ihre Aufgabenbereiche betrafen die innere Sicherheit inklusive der Polizei und den wirtschaftlichen Wiederaufbau in der Besatzungszone. 1949 wurde die DvdI aufgelöst und in das MdI umgewandelt.

  • Die Deutsche Wirtschaftskommission (DWK) wurde am 27. Juni 1947 durch die Sowjetische Militäradministration in Deutschland gegründet. Sie war die mächtigste deutsche Behörde in der Sowjetischen Besatzungszone. Ihr unterstanden die Zentralverwaltungen für Industrie, Finanzen, Verkehr, Handel und Versorgung, Arbeit und Sozialfürsorge, Land- und Forstwirtschaft, Brennstoffindustrie und Energie, Interzonen- und Außenhandel sowie Statistik.

  • Der Deutsche Beamtenbund und Tarifunion (DBB) ist ein Gewerkschaftsverband, der im Dezember 1918 gegründet wurde. Nach der Machtübernahme wurde der DBB verboten und von der NSDAP durch den Reichsbund der Deutschen Beamten ersetzt. 1949 wurde der DBB in der Bundesrepublik neu gegründet.

  • Der Begriff Displaced Persons bezeichnet nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ausländische Zivilisten, die sich durch den Krieg außerhalb ihrer Heimat befanden und nicht selbst zurückkehren konnten. Die größten Gruppen der Displaced Persons waren die ehemaligen Zwangsarbeiter, KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene.

E
  • Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden in den Alliierten Besatzungszonen Maßnahmen beschlossen, um die ideologischen Grundlagen der NS-Herrschaft zu bekämpfen. Der Begriff der Entnazifizierung wurde 1947 erstmals öffentlich verwendet. Im Vordergrund standen dabei die Bestrafung der NS-Verbrecher und die Demokratisierung der deutschen Gesellschaft.

  • Erich Mielke (1907-2000) war ein Politiker in der DDR. Mielke bekleidete von 1957 bis 1989 das Amt des Ministers für Staatssicherheit und war in dieser Position federführend am Ausbau des Überwachungssystems der DDR beteiligt.

  • Esperanto ist eine Plansprache, also eine gezielt konstruierte Sprache, die 1887 von Ludwik Lejzer Zamenhof entwickelt wurde. Es ist die weltweit am stärksten verbreitete Plansprache und wird schätzungsweise von bis zu einer Million Menschen gesprochen.

F
  • Die Flakhelfergeneration umfasst die Jahrgänge 1926 bis 1928, deren Mitglieder in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges als Jugendliche zum Einsatz in der Luftabwehr verpflichtet wurden. Bekannte Mitglieder dieser Generation sind beispielsweise Günter Grass, Joseph Ratzinger und Joachim Fest.

  • Die Französische Besatzungszone kontrollierte, als Teil der alliierten Besatzungszonen, den südwestlichen Teil Deutschlands. Zu ihr gehörten Gebiete im heutigen Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und der nordwestliche Teil Berlins. Darüber hinaus gehörte bis 1946 auch das Saarland der Französischen Besatzungszone an.

G
  • Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) war die politische Polizei in den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft. Die Aufgabe der 1933 gegründeten Gestapo lag in der Bekämpfung der politischen Gegner des Regimes. Dabei agierte die Gestapo unabhängig von der regulären Polizei und war wegen ihrer Brutalität gefürchtet.

  • Der Begriff Germanisierungspolitik beschreibt das Vorgehen der Nationalsozialisten in den von ihnen besetzten Gebieten Osteuropas. Ziel der Germanisierungspolitik war es, neues Siedlungsgebiet für die deutsche, „arische“ Bevölkerung zu erschließen. Oft wurde die einheimische Bevölkerung  dabei vertrieben oder umgebracht.

  • Die Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP) war eine 1952 gegründete politische Partei in der Bundesrepublik Deutschland. Die Partei ging aus der Notgemeinschaft für den Frieden Europas hervor und setzte sich unter anderem gegen eine Wiederbewaffnung der Bundesrepublik ein. 1957 wurde die Partei wieder aufgelöst.

  • Das Grundgesetz ist die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland. Es ist die rechtliche und politische Grundlage des Staates. Das Grundgesetz wurde vom Parlamentarischen Rat in den westlichen Besatzungszonen erarbeitet und trat am 24. Mai 1949 in Kraft. Nach dem Ende der DDR wurde das Grundgesetz zur Verfassung des wiedervereinigten Deutschlands.

  • Die Gruppe Ulbricht war eine Gruppe von Kommunisten unter der Führung von Walter Ulbricht, die im Auftrag der Sowjetunion nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland zurückkehrte. In der SBZ sollte sie beim Aufbau des Staates und der Neuordnung des öffentlichen Lebens mitwirken.

H
  • Die Hitler-Jugend (HJ) war die Jugendorganisation der NSDAP. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Mitgliedschaft in der HJ für alle männlichen Jugendlichen verpflichtend. Die Jungen trugen Uniformen und wurden paramilitärisch ausgebildet. Allerdings veranstaltete die HJ auch Fahrten, Geländespiele und andere Aktivitäten, was sie für viele Jugendliche attraktiv machte.

I
  • Der Begriff Innere Mission bezeichnet eine Bewegung innerhalb der evangelischen Kirche, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts bildete. Die Innere Mission leistete in verschiedenen Bereichen Sozialarbeit und versuchte auf diesem Weg den christlichen Glauben zu verbreiten. Aus der Inneren Mission entwickelte sich das Diakonische Werk.

  • Die Internationalen Brigaden oder Interbrigaden waren Verbände von kommunistischen Freiwilligen, die im Spanischen Bürgerkrieg gegen die Truppen des Diktators Franco kämpften. Die Brigaden wurden 1936 gegründet und setzten sich aus Freiwilligen unterschiedlicher Herkunft zusammen.

K
  • Der Begriff Kader bezeichnet im Allgemeinen den gut ausgebildeten Kern einer Organisation, wie z.B. einer Partei oder einer Firma. In der SBZ und der DDR wurden die Führungskräfte der SED, die einen hohen Einfluss im politischen System hatten, als Kader bezeichnet.

  • Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU) war eine 1948 gegründete politische Organisation. Sie unterstützte vom westlichen Teil Berlins aus den Widerstand gegen die SED in der DDR, unter anderem durch Sabotageakte und Spionage. Mehrere Mitglieder der KgU wurden in der DDR zum Tode verurteilt. Die Gruppe löste sich 1959 auf.

  • Die Kommunistische Internationale (Komintern) war ein weltweites Bündnis verschiedener sozialistischer und kommunistischer Parteien, das sich im März 1919 in Moskau auf Initiative der KPdSU gründete. Als Zugeständnis gegenüber den anderen Alliierten ließ Josef Stalin die Komintern 1943 auflösen.

  • Die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU) war die herrschende Partei in der Sowjetunion. Ab dem Ende der Oktoberrevolution und des russischen Bürgerkrieges bis zum Zerfall der Sowjetunion 1991 regierte sie als Staatspartei. Die bekanntesten Führer der KPdSU waren Wladimir Iljitsch Lenin und Josef Stalin.

  • Die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) war eine politische Partei, die sich am 30. Dezember 1918 im Zuge der Novemberrevolution gründete. Im „Dritten Reich“ wurde sie von der NSDAP verboten. Nach dem Krieg wurde die KPD in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) mit der SPD zur SED vereinigt. In der Bundesrepublik wurde sie 1956 verboten.

  • Der Koreakrieg war ein Krieg zwischen dem kapitalistischen Süden und dem kommunistischen Norden Koreas in den Jahren 1950 bis 1953. Da sowohl die Volksrepublik China als auch die USA jeweils einen koreanischen Staat militärisch unterstützten, gehört der Koreakrieg zu den Stellvertreterkriegen des Kalten Krieges.

  • Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die während der Zeit des Nationalsozialismus verbotene KPD erneut gegründet. Am 17. August 1956 wurde sie vom Bundesverfassungsgericht der Bundesrepublik Deutschland als verfassungswidrig eingestuft und zwangsweise aufgelöst.

  • Der Kreisauer Kreis war eine Gruppe von Regimegegnern in der Zeit des Nationalsozialismus. Die
    Gruppe setzte sich aus Anhängern verschiedener politischer Richtungen zusammen und entwickelte
    Ideen zur Neuordnung Deutschlands nach dem Ende der NS-Diktatur. Nach dem Attentat vom 20.
    Juli 1944 wurde die Gruppe von der Gestapo aufgedeckt.

  • Das Kriegsgefangenenlager 5110/48 war ein Lager der UdSSR in Tschernzy und bestand von 1943
    bis 1955. Hauptsächlich deutsche Generäle und Offiziere wurden hier festgehalten, zunächst vor
    allem diejenigen die während der Schlacht von Stalingrad gefangen genommen wurden. Etwa zehn
    Generäle traten zwischen 1943 und 1944 in den BDO ein.

M
  • Der Begriff Machtübernahme (manchmal auch "Machtergreifung" oder Machtübergabe) bezeichnet
    die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg
    am 30. Januar 1933. Dieser Tag markiert den Beginn der nationalsozialistischen Diktatur und das
    Ende der Weimarer Republik.

  • Das 1950 gegründete Ministerium für Staatssicherheit (MfS, häufiger: „Stasi“) umfasste die
    Geheimpolizei sowie den Geheimdienst der DDR. Das MfS war zuständig für die Überwachung der
    Bevölkerung und die Bekämpfung von Regimekritikern. Es beschäftigte etwa 200.000 Inoffizielle
    Mitarbeiter (IMs) zur Bespitzelung der Bevölkerung.

  • Die prekäre wirtschaftliche und soziale Lage Anfang der 1920er Jahre verschärfte die Unzufriedenheit unter Industriearbeitern und führte immer wieder zu Streiks und Arbeiterrevolten. Der bewaffnete Mitteldeutsche Aufstand fand 1921 hauptsächlich in der Provinz Sachsen statt und wurde von der KPD vorangetrieben.

  • Die Münchner Räterepublik war eine nur kurzzeitig bestehende sozialistische Republik, die als
    späte Folge der Novemberrevolution am 7. April 1919 in München ausgerufen wurde. Bereits am 1.
    Mai wurde die Räterepublik durch von der bayerischen Regierung angeworbene Freikorps-Truppen
    zerschlagen.

N
  • Die 1948 gegründete Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD) war eine Blockpartei in der DDR. Konzipiert als eine nationalkonservative Partei der Mittelschichten unterstütze sie die Politik der SED. 1990 ging die NDPD mit weiteren ostdeutschen Parteien in der Freien Demokratischen Partei (FDP) auf.

  • Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) ist eine politische Partei in der Bundesrepublik Deutschland, die dem rechtsradikalen bis rechtsextremen Spektrum zugeordnet wird. Die NPD wurde am 28. November 1964 als Zusammenschluss aus der Deutschen Reichspartei (DRP) und anderen Kleinstparteien gegründet.

  • Das Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) war eine Organisation von deutschen Soldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und kommunistischen deutschen Emigranten während des Zweiten Weltkrieges. Das NKFD bekämpfte die Nationalsozialisten, indem es unter anderem versuchte, deutsche Soldaten zum Überlaufen zur Roten Armee zu überzeugen.

  • Der Nationalsozialismus ist eine radikale politische Ideologie, die sich zu Beginn des 20.
    Jahrhunderts entwickelte. Sie wurde vor allem durch Adolf Hitler geprägt und war die Grundlage
    der NSDAP, die in Deutschland eine Diktatur errichtete. Zentral für den Nationalsozialismus sind
    ein ausgeprägter Rassismus, Antisemitismus und Militarismus.

  • Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) wurde 1920 in München gegründet.
    Unter ihrem Parteiführer Adolf Hitler errichteten die Nationalsozialisten nach ihrer Machtübernahme im Januar 1933 eine Diktatur in Deutschland. Nach der Niederlage des „Dritten Reiches“ im Zweiten Weltkrieg wurde die NSDAP von den Siegermächten aufgelöst.

  • Das Nationalsozialistische Fliegerkorps (NSFK) war eine militärisch aufgebaute Organisation in der
    Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, deren Hauptaufgabe die Ausbildung Jugendlicher im
    Bereich des Luftsports war. Durch diese Ausbildung sollten Gruppen der Hitler-Jugend (HJ) auf
    den Dienst in der Luftwaffe vorbereitet werden.

  • Das Nationalsozialistische Kraftfahrkorps (NSKK) war eine paramilitärische Organisation der NSDAP. 1934 wurde das NSKK zur dritten Kampfgliederung neben SA und SS ernannt. Neben der Übernahme verschiedener ziviler Aufgaben wurde das NSKK auch im Zweiten Weltkrieg eingesetzt, unter anderem bei den Deportationen jüdischer Menschen in die besetzten Ostgebiete. 

  • Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) wurde 1932 in Berlin gegründet und war eine
    Organisation der NSDAP. Sie war vor allem in der Gesundheitsfürsorge tätig. Im Zweiten
    Weltkrieg organisierte die NSV unter anderem die Kinderlandverschickung. Nach dem Ende des
    Krieges wurde sie von den Alliierten aufgelöst.

  • Unter dem Begriff Neue Ostpolitik werden die außenpolitischen Maßnahmen verstanden, die unter
    der Leitung des 1969 zum Bundeskanzler gewählten Willy Brandt zu einer Annäherung der
    Bundesrepublik an die DDR und andere osteuropäische Staaten führte.

     

  • Die Notgemeinschaft für den Frieden Europas war eine Gruppe, die 1952 unter anderem von dem
    späteren Bundespräsidenten Gustav Heinemann gegründet wurde und sich gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik einsetzte. Aus der Gruppe ging im selben Jahr die Gesamtdeutsche Volkspartei (GVP) hervor.

  • In der NS-Frauenschaft (NSF) wurden 1931 verschiedene nationalsozialistische Frauenverbände zusammengefasst. In der Zeit des Nationalsozialismus war der NSF neben dem Deutschen Frauenwerk (DFW) die einzige zugelassene Organisation für Frauen. Mädchen bis zum Alter von 18 Jahren waren im Bund Deutscher Mädel (BDM) organisiert. 

  • Unter dem Begriff NS-Verbrechen werden normalerweise die Gewaltverbrechen verstanden, die zwischen 1933 und 1945 im Auftrag des NS-Regimes begangen wurden. Damit sollen ideologisch motivierte Verbrechen wie der Holocaust klarer von Begriffen wie zum Beispiel „Kriegsverbrechen“ abgegrenzt werden, die nicht den gleichen ideologischen Hintergrund haben. 

  • Die Nürnberger Gesetze oder Nürnberger Rassengesetze waren die juristische Umsetzung der antisemitischen Ideologie der Nationalsozialisten. Die Gesetze wurden am 15. September 1935 erlassen und verboten unter anderem die Ehe zwischen Juden und Nichtjuden und verlangten von der Bevölkerung den Nachweis einer „arischen“ Abstammung. 

P
  • Die Paneuropa-Union ist eine 1922 gegründete Organisation, die sich für ein vereinigtes Europa einsetzt. In Deutschland wurde die Organisation 1933 von den Nationalsozialisten verboten und gründete sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Bundesrepublik neu. Die Paneuropa- Union gehört zu den größten Europaorganisationen. 

  • Der Parlamentarische Rat wurde von den Ministerpräsidenten der drei westlichen Besatzungszonen gegründet und erarbeitete vom 1. September 1948 bis zum 8. Mai 1949 das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Der Parlamentarische Rat wurde im Zuge der ersten Bundestagswahl 1949 aufgelöst. 

  • Der Stab des Stellvertretenden Führers war ein wichtiges politisches Organ der NSDAP, das kurz nach der Machtübernahme gegründet wurde und zunächst Rudolf Heß unterstand. Nach dessen Flug nach England im Mai 1941 wurde der Stab in Parteikanzlei umbenannt und die Leitung von Martin Bormann übernommen. 

  • Als Persilscheine wurden die im Zuge der Entnazifizierung in den Alliierten Besatzungszonen ausgestellten Nachweise der politischen Unbedenklichkeit bezeichnet. Diese Dokumente bescheinigten einer Person, nicht an den Verbrechen der Nationalsozialisten beteiligt gewesen zu sein, also eine „weiße Weste“ zu haben. 

  • Die Potsdamer Konferenz fand vom 17. Juli bis 2. August 1945 im Potsdamer Schloss Cecilienhof statt. Hier trafen sich Vertreter Großbritanniens, der Sowjetunion und der USA, um anlässlich des Kriegsendes in Europa über ihr weiteres gemeinsames Vorgehen zu beraten. 

  • Die Provisorische Volkskammer war das erste Parlament der DDR. Sie bildete sich am 7. Oktober 1949 aus den bisherigen Mitgliedern des Zweiten Deutschen Volksrates, der am selben Tag die Verfassung der DDR beschloss. Die Provisorische Volkskammer blieb bis zur ersten Volkskammerwahl am 15. Oktober 1950 im Amt. 

R
  • Der Radiosender „Freies Deutschland“ war ein Organ des Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD), über den die Organisation die deutsche Bevölkerung und Wehrmachtssoldaten zum Widerstand gegen Hitler aufrief. Neben dem Radiosender gab das NKFD auch eine Zeitung und Flugblätter heraus und setzte Lautsprecherwagen ein. 

  • In bestimmten Behörden und Organisationen sind einzelne Abteilungen für jeweils einen bestimmten Arbeitsbereich zuständig und werden als Referat bezeichnet. Ein Referat wird in der Regel von einem Referatsleiter geführt.

  • Der Reichsarbeitsdienst (RAD) war eine Organisation in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft. Ab Juli 1935 wurden alle jungen Männer zwischen 18 und 25 Jahren, zusätzlich zum Wehrdienst, zum halbjährigen Dienst im RAD verpflichtet. Im Zweiten Weltkrieg wurden auch junge Frauen in den RAD eingezogen. 

  • Der im Oktober 1933 gegründete Reichsbund Deutscher Beamten (RDB) war die nationalsozialistische Einheitsorganisation für Beamte. Der Beamtenbund besaß eine eigene Rechtspersönlichkeit und ein eigenes Vermögen. Er war an die NSDAP angeschlossen und hatte die Aufgabe, die Beamtenschaft ideologisch zu „durchdringen“ und zu kontrollieren. Beamte konnten dem RDB beitreten, ohne Mitglied der NSDAP zu sein oder zu werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Beamtenbund durch den Alliierten Kontrollrat verboten und aufgelöst.

  • Der Reichsluftschutzbund (RLB) wurde im April 1933 gegründet und unterstand dem Luftfahrtministerium unter Hermann Göring. Er war zuständig für die Schulungen von ehrenamtlichen Luftschutzwarten und die Anleitung zum Eigenschutz der Bevölkerung im Fall von Luftangriffen. 1939 hatte der RLB ca. 13 Millionen Mitglieder.

  • Das Reichsministerium des Innern (RMI) wurde 1919 als Nachfolger des Reichsamtes des Innern gegründet. Die Nationalsozialisten legten es 1934 mit dem Preußischen Innenministerium zum Reichs- und Preußischen Ministerium des Innern zusammen. Sein Aufgabenbereich umfasste die Innenverwaltung und die Polizei, die auch ein wichtiges Instrument des Terrors war. Seit August 1943 unterstand es dem Reichsführer SS und Chef der Deutschen Volkspolizei Heinrich Himmler. Die wie ein eigenes Ressort geführte Gesundheitsabteilung beaufsichtigte das gesamte Gesundheitswesen und war somit auch an der nationalsozialistischen Rasse- und Eugenikpolitik beteiligt. 

  • Das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) wurde 1939 gegründet. Es war eines der Hauptämter der Schutzstaffel (SS). Als zentrale Behörde der staatlichen Repressionsorgane war das RSHA in bedeutender Weise an der Planung und Durchführung von NS-Verbrechen innerhalb des Deutschen Reiches und in den eroberten Gebieten beteiligt.

  • Im März 1952 wurde der ehemalige Generalmajor Otto-Ernst Remer wegen übler Nachrede und Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener zu einer  Freiheitsstrafe verurteilt, da er sich abfällig über die Attentäter vom 20. Juli 1944 geäußert hatte. Durch diesen Prozess wurden die Attentäter juristisch vom Vorwurf des Landesverrates freigesprochen.

  • Rote Arbeiter- und Bauernarmee – kurz Rote Armee – war der Name der Streitkräfte des sowjetischen Russlands und der Sowjetunion. Die Rote Armee wurde im Anschluss an die Oktoberrevolution gegründet und kämpfte im russischen Bürgerkrieg für die Kommunisten. Sie wurde mit dem Zerfall der Sowjetunion 1991 aufgelöst.

  • Die Rote Sportinternationale (RSI) war eine internationale Organisation der Arbeitersportbewegung, die 1921 in Moskau von Vertretern der Kommunistischen Internationale gegründet wurde. Die RSI veranstaltete mehrmals die „Internationale Spartakiade“ als sportliches Großereignis in Abgrenzung zur Olympiade.

  • Der Rotfrontkämpferbund (RFB) war ein paramilitärischer Kampfverband unter Führung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Er wurde Mitte Juli 1924 in Halle/Saale gegründet und am 3. Mai 1929 vom preußischen Innenministerium verboten.

S
  • Die Schutzstaffel (SS) war eine Organisation innerhalb der NSDAP.  Während die SS ursprünglich als persönliche Leibgarde Adolf Hitlers gegründet wurde, entwickelte sie sich unter Heinrich Himmler nach der Machtübernahme zu einer eigenständigen Organisation. Teile der SS waren für die Leitung der Konzentrations- und Vernichtungslager zuständig und maßgeblich am Holocaust beteiligt.

  • Die Sowjetische Besatzungszone (SBZ) war der Bereich des ehemaligen Deutschen Reiches, der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges unter die Verwaltung der Sowjetunion gestellt wurde. Auf dem Gebiet der SBZ wurde am 7. Oktober 1949 die DDR gegründet.

  • Die Sowjetische Militäradministration (SMAD) war vom 9. Juni 1945 bis zur Gründung der DDR die Regierung der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Der „oberste Chef“ der SMAD war während ihrer Regierung jeweils auch Oberkommandierender der sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. Die SMAD regierte nicht unabhängig, sondern war der sowjetischen Regierung unter Josef Stalin unterstellt.

  • Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ist die älteste noch bestehende Partei in Deutschland. Nach eigenen Angaben hat sie „ihre Wurzeln in Judentum und Christentum, Humanismus und Aufklärung, marxistischer Gesellschaftsanalyse und den Erfahrungen der Arbeiterbewegung“. Während der NS-Zeit verbot das Regime die Partei als „volks- und staatsfeindliche Organisation“ und verfolgte ihre Anhänger. Erst im Oktober 1945 erfolgte die Wiedergründung. In der Sowjetischen Besatzungszone kam es am 21. und 22. April 1946 zur Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die sich daraufhin zur Staatspartei der DDR entwickelte.

  • Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war eine politische Partei, die 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) durch den erzwungenen Zusammenschluss der KPD und der SPD entstand. Nach der Gründung der DDR herrschte die SED als Staatspartei, deren Führungsanspruch sogar in der Verfassung festgelegt wurde.

  • Der Spartakusbund war eine sozialistische Organisation, die ab 1914 im linken Flügel der SPD tätig war. 1917 schloss sich der Spartakusbund der Spaltung der USPD von der SPD an. Die Gruppe war aktiv an der Novemberrevolution beteiligt und bildete den Kern der am 30. Dezember 1918 neu gegründeten KPD. Die führenden Köpfe der Gruppe waren Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.

  • Die Spiegel-Affäre geht auf einen 1962 veröffentlichten Artikel des Magazins „Der Spiegel“ zurück, aufgrund dessen mehrere Mitarbeiter wegen angeblichen Landesverrates verhaftet wurden. Dieser Eingriff in die Pressefreiheit löste massive Proteste aus und zwang den damaligen Bundesverteidigungsminister Franz Josef Strauß zum Rücktritt.

  • Unter dem Begriff Spruchkammerverfahren versteht man juristische Prozesse, die im Rahmen der Entnazifizierung in den westlichen Besatzungszonen durchgeführt wurden. Dabei sollte festgestellt werden, inwieweit die jeweilige Person durch Verbrechen des Nationalsozialismus belastet war.

  • Die Sturmabteilung (SA) war eine paramilitärische Organisation innerhalb der NSDAP. Sie war sowohl für den Schutz von Veranstaltungen der NSDAP als auch für Angriffe auf politische Gegner zuständig. Während die SA eine zentrale Rolle für den Aufstieg der NSDAP spielte, verlor sie nach der Machtübernahme stark an Bedeutung.

U
  • Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) war eine sozialistische Partei im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Sie ging 1916 aus einer Abspaltung mehrerer Kriegsgegner von der SPD hervor. Der USPD schloss sich von 1917 bis zur Novemberrevolution 1918 auch die "Spartakusgruppe" (u.a. unter Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht) an, die wiederum 1919 in der KPD aufging. Nach einer langen Krise in den 1920er Jahren traten die restlichen Mitglieder der USPD 1931 der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) bei.

  • Die Unschuldsvermutung ist ein rechtsstaatliches Prinzip, nach dem eine Person solange unschuldig ist, bis ihre Schuld vor einem Gericht bewiesen wurde. 1948 wurde dieser Grundsatz in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen festgelegt.

V
  • Ursprünglich verjährten sowohl Mord als auch Völkermord in der Bundesrepublik nach 20 Jahren. In den Jahren 1965 bis 1979 wurde diese Schwelle zunächst angehoben und schließlich komplett abgeschafft. Dadurch sollte verhindert werden, dass Verbrechen der Nationalsozialisten ungeklärt verjähren konnten.

  • Die Deutsche Volkspolizei (DVP, umgangssprachlich „Vopo“) war die Polizei der DDR. Sie wurde 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) gegründet und stand unter der Kontrolle des Ministers des Innern der DDR. Im Zuge der Wiedervereinigung wurde die Volkspolizei am 2. Oktober 1990 aufgelöst.

W
  • Das Wiedergutmachungsabkommen (Luxemburger Abkommen) war ein Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel, in dem sich die Bundesrepublik 1952 verpflichtete, materielle Entschädigungen an die jüdische Bevölkerung zu leisten, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt worden war.

Z
  • Das Zentralkomitee der SED (ZK) war das oberste Gremium der Staatspartei der DDR, in dem nahezu alle hochrangigen Funktionäre versammelt waren. Von den Mitgliedern des Zentralkomitees wurden sowohl das Sekretariat als auch das Politbüro der SED gewählt.