MdI

Karl Maron

(1903 - 1975)

Als Mitglied der „Gruppe Ulbricht“ kehrte Maron 1945 aus Moskau zurück und übernahm wichtige politische Positionen in der SBZ – ab 1950 prägte er die Arbeit des ostdeutschen Innenministeriums gut 13 Jahre lang.

Innenminister Karl Maron spricht bei der 20. Sitzung der Volkskammer in Berlin am 20. September 1961.

Fotograf: Peter Leske; Krüger, Quelle: BArch Bild 183-86520-0003

Innenminister Karl Maron spricht bei der 20. Sitzung der Volkskammer, 20. September 1961, Berlin.

Ein treuer Genosse Ulbrichts

Bereits in seiner Jugend begann Karl Maron sich politisch zu engagieren. Mit 23 Jahren trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Zudem war er in der kommunistischen Sportbewegung aktiv und engagierte sich etwa im Arbeitersportverein „Fichte“.

Seine politischen Aktivitäten zwangen ihn 1933, in die Illegalität zu gehen und schließlich Deutschland zu verlassen. In Kopenhagen betätigte er sich in der Redaktion der Roten Sportinternationale (RSI). Daraus entstanden weitere Tätigkeiten in unterschiedlichen journalistischen Bereichen, zum Beispiel als Redakteur der Zeitung „Freies Deutschland“ des Nationalkomitees Freies Deutschland (NKFD).

Im Frühjahr 1945 kehrte Maron zusammen mit der „Gruppe Ulbricht“ nach Berlin zurück, wo er bis 1946 das Amt des Ersten Stellvertretenden Oberbürgermeisters bekleidete. 1950 wurde er zum Chef der Deutschen Volkspolizei (DVP) ernannt, an deren Aufbau und Organisation er mitwirkte. Gleichzeitig wurde er zum Stellvertretenden Innenminister berufen. 1955 übernahm er schließlich das Amt des Ministers des Innern, behielt aber sein Amt als Chef der DVP wahrscheinlich bis 1957. 1963 wurde Maron schließlich als Minister abberufen. Der militärischen Ausrichtung des Ministeriums war er in den Augen der SED-Führung nicht mehr gewachsen.

Anne Sebastian

Minister des Innern und Generalleutnant der Volkspolizei Karl Maron (v.l.) vereidigt die 1. Bereitschaft der Bereitschaftspolizei der DDR in Schwerin am 28. April 1958.

Fotograf: Spillner, Quelle: BArch Bild 183-54882-0001

Minister des Innern und Generalleutnant der Volkspolizei Karl Maron (v.l.) vereidigt die 1. Bereitschaft der Bereitschaftspolizei der DDR in Schwerin, 28. April 1958, Schwerin

Lebenslauf

27.4.1903: geboren in Berlin

1917-1921: Lehre als Maschinenschlosser, bis 1929 Arbeit im Beruf bei Siemens

1926: Beitritt zur KPD

1932: Vorsitzender des Arbeitersportvereins „Fichte“ und des Arbeiter-Sport- und Kultur-Kartells Groß-Berlin

1934: Emigration nach Kopenhagen, später Moskau

1936-1943: Redakteurstätigkeit in der Presseabteilung des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI)

2.5.1945: Rückkehr nach Berlin mit der „Gruppe Ulbricht“

1945/46: Erster Stellvertretender Oberbürgermeister von Berlin

1946-1948: Stadtverordneter von Berlin

1948-1949: Stadtrat für Wirtschaft im Magistrat von Ost-Berlin

1949-1950: Stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung „Neues Deutschland“

1950-1955: Chef der Deutschen Volkspolizei (DVP)

1954: Mitglied des Zentralkomitees der SED

1955-1963: Minister des Innern und Chef der DVP

1958-1967: Mitglied der Volkskammer der DDR

2.2.1975: verstorben in Berlin

Weitere Biografien